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Optimiertes Todesfallmanagement in Baselland

Die Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft (BL), die Kantonspolizei BL und das IRM haben ein optimiertes Konzept zur Bearbeitung von Todesfällen entwickelt. Das Verfahren basiert auf einem Praxisleitfaden und legt besonderen Wert auf die Einbeziehung der Todesumstände. Durch standardisierte Abläufe und klare Zuständigkeiten wurde die behördenübergreifende Zusammenarbeit deutlich verbessert.

Projektübersicht und Zielsetzung

Im Jahr 2023 wurde unter Federführung der Staatsanwaltschaft BL ein umfassendes Konzept zur optimierten Bearbeitung von Todesfällen initiiert. In diesem interdisziplinären Projekt arbeiteten die Sicherheits- und Kriminalpolizei BL eng mit dem Fachbereich Forensische Medizin des IRM zusammen. Der Schwerpunkt lag auf der Implementierung eines strafprozessual korrekten, fallorientierten, qualitativ hochwertigen und gleichzeitig ressourcenschonenden Vorgehens.

Die wesentlichen Ziele des Projekts waren:

  • Stärkere Einbeziehung der Todesumstände in die forensische Beurteilung
  • Optimierung der behördenübergreifenden Zusammenarbeit
  • Standardisierung der Dokumentation und Befunderhebung
  • Effizienter Einsatz der verfügbaren Ressourcen aller beteiligten Institutionen

Praxisleitfaden als zentrales Element

Ein wichtiges Ergebnis des Projekts war die Erstellung des «Praxisleitfaden Todesfälle» durch das IRM. Dieser Leitfaden dient als strukturierte Handlungsanweisung für die tägliche Arbeit und wird gleichzeitig zur Schulung von leichenschauenden Ärzten eingesetzt. Er enthält standardisierte Vorgehensweisen, Checklisten und Entscheidungshilfen für verschiedene Szenarien und trägt so wesentlich zur Qualitätssicherung bei der Bearbeitung von Todesfällen bei.

Besondere Beachtung der «unklaren Todesfälle»

Eine wichtige Neuerung des überarbeiteten Konzepts ist die differenziertere Regelung des Vorgehens bei «unklaren Todesfällen». Hierbei wurde besonderer Wert daraufgelegt, die Todesumstände wieder stärker in die Beurteilung einzubeziehen. Dies ermöglicht eine präzisere Einschätzung, welche weiteren Untersuchungen im jeweiligen Fall notwendig sind, und führt zu einer fallgerechteren Ressourcenallokation.

Implementierung und erste Erfahrungen

Im Februar 2024 wurde das überarbeitete Konzept erfolgreich in den Arbeitsalltag von Staatsanwaltschaft, Polizei und IRM überführt. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass sich die neuen Prozesse und Strukturen aus Sicht aller Beteiligten bewährt haben. Die klaren Verfahrensabläufe und Zuständigkeiten haben zu einer effizienteren Bearbeitung der Todesfälle beigetragen, während gleichzeitig die fachliche Qualität der Untersuchungen sichergestellt wurde.

Das Projekt demonstriert eindrucksvoll die erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Strafverfolgungsbehörden und forensischer Medizin und könnte als Modell für ähnliche Kooperationen in anderen Bereichen oder Regionen dienen