Jahresbericht Institut für Rechtsmedizin 2024

Lehre

Das IRM vermittelt forensisches Fachwissen an drei Fakultäten der Universität Basel sowie in zahlreichen nicht-akademischen Schulungen. Mit innovativen Lehrformaten und praxisnahen Workshops trägt das IRM zur interdisziplinären Ausbildung bei und stärkt die Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Medizin und Rechtssystem.

Lehrveranstaltungen an der Universität Basel

Die Lehrleistung des Instituts für Rechtsmedizin an der Universität Basel erstreckt sich über drei Fakultäten und umfasst diverse Studiengänge. Die Mitarbeitenden des IRM engagieren sich in verschiedenen Lehrformaten – von klassischen Vorlesungen über praktische Workshops bis hin zu innovativen Lehrkonzepten im Rahmen des neuen Masterstudiengangs Biomedical Engineering. Besonders hervorzuheben ist die Breite des Angebots: Es reicht von Grundlagenveranstaltungen in der Humanmedizin über spezialisierte Kurse in den Naturwissenschaften bis hin zur rechtswissenschaftlichen Ausbildung. Diese fakultätsübergreifende Lehrtätigkeit unterstreicht den interdisziplinären Charakter der Rechtsmedizin und trägt zur Vernetzung verschiedener Fachbereiche bei.

Übersicht unserer Lehrveranstaltungen

Lehrleistungen nach Fakultäten und Studienabschlüssen 2024

Der Hauptanteil unserer Lehrtätigkeit entfällt auf die Medizinische Fakultät, wo wir sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudium präsent sind.

23

Bachelor Humanmedizin

87

Master Humanmedizin

139

Master Biomedical Engineering

Medizinische Fakultät

249

Juristische Fakultät: Bachelor Rechtsmedizin

88

Naturwissenschaftliche Fakultät: Bachelor Biologie

27

Naturwissenschaftliche Fakultät: Master Chemie

60

Schwerpunkt 2024: Neuer Masterstudiengang

Ein wichtiger Schwerpunkt der Lehrtätigkeit des IRM im Jahr 2024 war die Beteiligung am neuen Joint Masterstudiengang «Master of Science in Biomedical Engineering«. Dieser Studiengang, der von der School of Life Sciences der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und des Department of Biomedical Engineering (DBE) der Medizinischen Fakultät der Universität Basel gemeinsam angeboten wird, startete 2023 und spricht Studierende mit Hintergrund in Ingenieurwesen, Naturwissenschaften, Informatik, Medizin und Gesundheitswissenschaften an.

Das IRM ist mit mehreren Kursen im Curriculum vertreten: Dr. Iris Schulz und Dr. Götz Schlotterbeck konzipierten und implementierten den Kurs «Applied Methods in Forensic Genetics and Forensic Toxicology». Dr. Claudia Lenz und ihr Team entwickelten die Kurse «Forensic Imaging» sowie den praktischen Kurs «Hands on MRI and CT». Zusätzlich steuerten Dr. Urs Duthaler mit «Bioengineering Basics I» und Dr. Götz Schlotterbeck mit «Bioengineering Basics II» wichtige Grundlagenveranstaltungen bei.

Die Entwicklung dieser neuen Lehrveranstaltungen stellte eine besondere Herausforderung dar, da spezifische forensische Expertise mit didaktischen Konzepten für Studierende aus unterschiedlichen Fachrichtungen verbunden werden musste. Der neue Studiengang bietet dem IRM die Möglichkeit, die Bedeutung forensisch-medizinischer und forensisch-naturwissenschaftlichen Methoden in einem interdisziplinären Kontext zu vermitteln und zukünftige Fachkräfte für diese Bereiche zu sensibilisieren.

Zum Masterstudiengang

Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten

Am IRM werden regelmässig studentische Arbeiten, d.h. Bachelor- und Masterarbeiten sowie Doktorarbeiten betreut und durchgeführt. Zusätzlich betreuen Mitarbeitende des IRM als Zweitbetreuer und Zweitbetreuerinnen studentische Arbeiten, die an anderen Instituten durchgeführt werden.

Qualifikationsarbeiten 2024

Nicht-akademische Lehrtätigkeiten

Im Jahr 2024 wurden durch IRM-Mitarbeitende insgesamt 537 Stunden für nicht-akademische Lehrtätigkeiten aufgewendet. Diese Leistungen verteilten sich auf 58 Veranstaltungen in verschiedenen Formaten wie Workshops, Schulungen, Fort- und Weiterbildungen. Das Engagement in diesem Bereich unterstreicht die wichtige Rolle des IRM als Wissens- und Kompetenzzentrum für verschiedene Berufsgruppen und Organisationen in der Region und darüber hinaus.

Die nicht-akademischen Lehraktivitäten des IRM richteten sich an diverse Zielgruppen und deckten ein breites Themenspektrum ab:

  • Projekte (UNICEF, DVI, etc.) bildeten mit 251 Stunden einen besonders bedeutsamen Bereich. Hier ist vor allem das UNICEF-Mandat im Libanon (Link zum entsprechenden Projekt) hervorzuheben, das allein 198 Stunden umfasste und dem Aufbau von Kinderschutzmassnahmen im Rahmen von Strafverfahren diente. Auch die Mitarbeit im DVI-Team (Disaster Victim Identification) war ein wichtiger Bestandteil der projektbezogenen Tätigkeiten, ebenso wie die Ausbildung von Spezialisten in diesem Bereich.
  • Für Fachgremien wurden 127 Stunden aufgewendet, dazu zählen das Engagement in der Schweizerischen Gesellschaft für Rechtsmedizin, Fachtagungen zu verkehrsmedizinischen und forensischen Themen, sowie Koordinationstreffen zum Thema «Gewalt an Senioren.
  • Polizei, Staatsanwaltschaft, Juristen und Gerichte erhielten mit ca. 113 Stunden intensive Schulungen zu verschiedenen Themen. Inhaltliche Schwerpunkte waren hierbei FACE-Schulungen für die Verkehrspolizei Basel-Stadt, Weiterbildungen zur Revision des Sexualstrafrechts für Staatsanwaltschaften und DEPArray-Technologie für DNA-Analysen.
  • Medizinisches Fachpersonal wurde mit ca. 46 Stunden in verschiedenen Bereichen weitergebildet wie z.B. Todesfallmanagement und Leichenschau für Ärzte und Notärzte sowie verkehrsmedizinische Themen, z.B. die Beurteilung der Fahreignung.

Die nicht-akademischen Lehrtätigkeiten des Instituts für Rechtsmedizin im Jahr 2024 verdeutlichen das breite Spektrum an Expertise, das über die universitäre Lehre hinaus in die Praxis getragen wird. Die vielfältigen Schulungs- und Beratungsangebote unterstreichen die wichtige Schnittstellenfunktion des IRM zwischen Wissenschaft, Medizin und Rechtssystem und unseren Beitrag zur Qualitätssicherung in der forensischen Arbeit für unsere Auftraggeber.